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Die Prostata wird auch als Vorsteherdrüse bezeichnet und kommt ausschließlich im männlichen Körper vor. Die Geschlechtsdrüse des Mannes ist nicht nur für die Fertilität zuständig, sie unterstützt außerdem die Blase. Da durch eine Entzündung der Prostata, eine gutartige Vergrößerung derselben oder auch durch Prostatakrebs unter anderem eine Inkontinenz entstehen kann, haben wir hier alle wichtigen Informationen zu diesem kleinen Organ für dich zusammengetragen.
Wo befindet sich die Prostata?
Die Prostata besteht selbst aus vielen kleineren Drüsen, Muskelfasern und gefäßreichem Bindegewebe, welches von einer ebenfalls aus Bindegewebe bestehenden Kapsel umschlossen wird. Sie gehört neben den Hoden, Nebenhoden, Samenblasen und Samenleiter zu den innenliegenden Geschlechtsorganen des Mannes. Die Prostata liegt im Unterleib zwischen der Harnblase und dem Beckenboden und umschließt den Blasenhals. Sie ist mit dem Schambein verbunden, dessen Unterrand vor ihr verläuft. Hinter ihr liegt der Mastdarm, weshalb sie vom Enddarm aus mit den Fingern ertastet werden kann. Durch die Prostata verläuft der Samenleiter. Dieser bildet mit dem Ausführungsgang der Samenblase das Spritzkanälchen und er leitet den Samen bei einer Ejakulation über den Samenhügel in die Harnröhre. Die Prostata selbst ist bei jungen Männern nur etwa vier Zentimeter groß und wiegt ca. 20 Gramm – sie ähnelt dann einer Kastanie oder Walnuss. Sie kann aber im Laufe des Lebens wachsen und in Tennisballgröße ein Gewicht von 100-150 Gramm erreichen. Wenn die Prostata zu groß wird, kann sie den Harnabfluss verhindern und so zu einer Inkontinenz führen.
Welche Funktionen hat die Prostata?
Die Prostata ist eine exokrine Drüse. Das bedeutet, dass ihr Sekret nicht in den Blutkreislauf, sondern an eine interne Körperoberfläche abgibt. Im Fall der Prostata ist das die Harnröhre. Die Prostata steuert mit ihrem Sekret einen wichtigen Anteil zum Ejakulat bei. Das Sekret enthält ein Enzym, welches Sperma verflüssigt, sowie den Stoff Spermin, der die DNA der Spermien schützt. Das Ejakulat entsteht in dem von der Prostata umschlossenen Teil der Harnröhre, wo die Spermien und Sekrete von Samenblase und Prostata aufeinandertreffen. Auf diese Weise wird das Sperma produziert. Anschließend sorgt die Prostatamuskulatur zusammen mit dem Blasenhals dafür, dass das Sperma nicht in die Blase, sondern durch die Harnröhre und den Penis nach außen befördert wird.
Die Prostatamuskulatur sorgt weiterhin dafür, dass durch die Harnröhre jeweils nur Urin oder Sperma fließt, niemals beides gleichzeitig. Sie stellt eine Art Weiche dar, die bei einer Erektion des Penis die Harnröhre am Blasenausgang verengt. Während des Wasserlassens hingegen sorgt sie dafür, dass der Urin nicht über die Spritzkanälchen in sie eindringt.
Durch Beckenbodenübungen kann die Funktion der Prostata sichergestellt und so einer Inkontinenz vorgebeugt werden.
Nach der Umwandlung des Geschlechtshormons Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) um, die biologisch aktive Form des Testosterons, sorgt dieses für die Entwicklung und das Wachstum der äußeren und inneren Geschlechtsorgane.
Welche Erkrankungen der Prostata gibt es?
Es gibt verschiedene Erkrankungen der Prostata, an denen ein Mann im Laufe seines Lebens erkranken kann. Dazu gehören eine Entzündung der Prostata (Prostatitis), eine gutartige Prostatavergrößerung (Benignes Prostatasyndrom) sowie Prostatakrebs. Mit diesen Erkrankungen gehen verschiedene Symptome einher, zu denen auch verschiedene Arten der Inkontinenz gehören können.
Entzündung der Prostata – Prostatitis
Es kann zwischen akuter und chronischer Prostatitis unterschieden werden, außerdem kann beim chronischen Beckenschmerzsyndrom ebenfalls die Prostata Schmerzen verursachen, allerdings ist hier keine Entzündung die Ursache.
Die akute Prostatitis wird durch Bakterien ausgelöst. Die Beschwerden gleichen meist denen einer Blasenentzündung, gefolgt von hohem Fieber mit Schüttelfrost: Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang und Schmerzen im Unterleib sind mögliche Krankheitszeichen, ebenso erschwertes Wasserlassen, ein abgeschwächter Harnstrahl und ein Brennen der Harnröhre am Ende des Wasserlassens.
Die chronische Prostatitis entwickelt sich aus der akuten Prostatitis. Die Krankheitszeichen sind über mindestens drei Monate vorhanden und müssen über mehrere Wochen mit Antibiotika behandelt werden. Es gibt auch eine chronische Prostatitis, die nicht von Bakterien, sondern von anderen Krankheitskeimen wie bspw. Pilzen verursacht wird.
Beim chronischen Beckenschmerzsyndrom (auch chronische abakterielle Prostatitis genannt) treten die gleichen oder ähnliche Beschwerden auf wie bei der chronischen bakteriellen Prostatitis, jedoch kann die Ursache nicht auf eine bakterielle Infektion zurückgeführt werden.
Gutartige Prostatavergrößerung – Benignes Prostatasyndrom
Etwa ab dem 30. Lebensjahr beginnen bei vielen Männern die Drüsen und das Zwischengewebe der Prostata mehr oder minder stark zu wachsen. Mediziner sprechen bei dieser gutartigen Prostatavergrößerung oft von einer Benignen Prostatahyperplasie (BPH). Die BPH kann zu Beschwerden führen, muss dies aber nicht. Wenn Beschwerden auftreten, so sind es meist verschiedene Symptome, aber einfach ausgedrückt handelt es sich um eine Harnabflussstörung. Diese Bündelung von Symptomen, die individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können, nennt man Benignes Prostatasyndrom (BPS).
Nach aktuellem Forschungsstand scheint das Alter der Hauptauslöser für das Syndrom zu sein. Jedoch gibt es auch ein paar weitere Faktoren, welche eine Prostatavergrößerung begünstigen. Neben chronischen Prostata-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und Bewegungsmangel zählen auch der Konsum von Tabak und Alkohol sowie eine ungesunde Ernährung dazu.
Prostatakrebs
Prostatakrebs ist mit 60.000 Neuerkrankungen und etwa 12.000-14.000 Todesfällen im Jahr die häufigste Krebserkrankung und die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern in Deutschland.
Die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt, wenn bereits ein Verwandter ersten Grades daran erkrankt ist. Sport und gesunde Ernährung können dem Risiko entgegenwirken.
Regelmäßiges Beckenbodentraining hilft sowohl vorsorglich, als auch nach einer Behandlung, die Blase zu stützen. Da eine wichtige Funktion der Prostata darin besteht, den Verschluss der Blase zu unterstützen, fehlt diese Unterstützung nach einer operativen Entfernung der erkrankten Prostata. So kann es zu einer Inkontinenz kommen.
Das Krankheitsrisiko nimmt vor allem mit dem Alter zu, daher sollten Männer regelmäßig zur Vorsorge gehen. Ab dem 45. Lebensjahr hat jeder gesetzlich versicherte Mann in Deutschland das Recht auf eine jährliche Prostatavorsorgeuntersuchung. Heute gibt es in jedem Stadium der Erkrankung wirksame Behandlungsmethoden, dennoch gilt: Je früher das Karzinom erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen.
Prostatakrebs bleibt oft lange unentdeckt, da keine Symptome auftreten. Die Tumore bilden sich am Außenbereich der Prostata, weit entfernt von der Harnröhre, daher treten keine Beschwerden oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen auf. Die Voruntersuchungen und Tests helfen dabei, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen.
FAQ zur Prostata
Häufig gestellt Fragen zur Prostata werden in unserem FAQ-Bereich beantwortet. Dort findest du auch viele weitere interessante FAQ zu Inkontinenz und Inkontinenzprodukten.
Wenn du Probleme beim Wasserlassen oder Sorgen bezüglich deiner Prostata hast, solltest du dich am besten von deinem Arzt untersuchen lassen.